06|Reisekolumne: Pilgern auf dem Jakobsweg

Du hast bestimmt schonmal von irgendjemandem gehört: „Ich laufe den Jakobsweg.“ Damit ist meistens der ca. 800 km lange Weg beginnend in den französischen Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela gemeint. Wenn die Pyrenäen erstmal überwunden sind, schlängelt sich der Weg durch die wunderschönen Landschaften Nordspaniens. Und um loszulaufen braucht man gar nicht viel. Hier also eine Packliste mit ein paar nützlichen Tipps:

 

Backpack:

 

Da du schlecht den gesamten Weg einen Rollkoffer hinter dir herziehen kannst, brauchst du unbedingt einen Rucksack. Dieser muss weder groß noch besonders teuer sein. Ein kleiner, der um die 34 l Füllmenge hat, reicht vollkommen aus, da du auf keinen Fall mehr als 8 bis 10 Kilo einpacken solltest, um Rücken- und Nackenschmerzen zu vermeiden.

 

Tipp: Quechua hat günstige aber robuste Backpacks die sogar eine Vorrichtung für einen 3 l Wasserbeutel mit Trinkschlauch haben. So musst du keine lästigen PET-Flaschen mit dir rumschleppen und die Umwelt freut sich ebenfalls.

 

 

Pilgerpass:

 

Auch unverzichtbar für einen echten Pilger ist der Pilgerpass. Diesen kannst du online und für wenig Geld über einen beliebigen Pilgerverein erwerben. Du benötigst ihn, um in den Pilgerherbergen übernachten zu können. Diese Herbergen kosten meist nur 5 € und sind ohne Reservierung verfügbar. Auch sind sie immer, wenn du am Ziel deiner Tagesetappe ankommst, ausgeschildert und du findest schnell Kontakt zu anderen Pilgern. Du bekommst in den Herbergen und entlang des Weges auch Stempel in deinen Pass. Diese bestätigen, dass du nicht mit dem Bus gefahren, sondern gelaufen bist, und nur mit diesen bekommst du am Ende deines Weges in Santiago deine Compostela, die Urkunde, die bestätigt, dass du mindestens die letzten 150 km des Weges von Sarria nach Santiago zu Fuß zurückgelegt hast.

 

 

Gepäck:

 

Wie schon oben erwähnt, solltest du auf keinen Fall mehr als 10 Kilo mitnehmen. Glaub mir: Dein Rücken wird es dir danken! Am besten packst du zwei bis drei bequeme Sporthosen mit langem Bein ein oder kaufst dir eine Trekkinghose. Dann noch drei T-Shirts in den Rucksack zum Wandern, zwei bequeme Outfits für nachmittags und einen Schlafanzug. Auch Unterwäsche und Socken solltest du nicht für mehr als eine Woche einpacken. In den meisten Herbergen und Hotels gibt es Waschmaschinen. Auch empfehle ich dir nur kleine Flaschen für Shampoo- und Duschzeug mitzunehmen, da diese weniger wiegen und es auch in den kleinen Dörfern, in denen manchmal die Herbergen sind, Supermärkte gibt.

Tipp: Ein Regenponcho oder eine Regenjacke nicht vergessen! Auch ein zweites Paar Schuhe ist angenehm, da die Wanderschuhe manchmal nicht mehr so bequem wirken, wie sie eigentlich sind. Wenn du empfindlich bist was Fußpilz oder Bakterien angeht, empfehle ich auch ein paar Flipflops zum Duschen!

 

 

Kleinigkeiten, die das Pilgerleben erleichtern:

 

Da eine Pilgerreise kein Urlaub in einem 5-Sterne Hotel ist, gibt es einige Dinge, die du einpacken kannst, um dir das Pilgerleben etwas angenehmer zu gestalten, als es manchmal ist. Von vielen Outdoormarken gibt es Wäschebeutel, die du bequem an den Rucksack hängen kannst. So ein Beutel schützt nicht nur deine Nase vor dem umwerfenden Geruch deiner Socken, sondern ist auch in den meisten Fällen wasserdicht und so kannst du auch mal ein nasses Handtuch reinpacken, ohne dass andere Sachen im Rucksack nass werden. Auch solltest du über die Anschaffung eines Reisekochsets denken. Normalerweise findest du in den Herbergen alles, was du zum Kochen brauchst, aber da gibt es auch Ausnahmen. So bist du immer auf der sicheren Seite und musst kein Geld für teures Essen in Restaurants ausgeben.

 

Tipp: Da sowohl ein voller Wäschesack, als auch ein kleiner Reisetopf viel Platz im Rucksack wegnehmen, solltest du diese einfach von außen an den Rucksack hängen.

 

 

 

Sachen, die du unbedingt haben und wissen solltest:

 

Es gibt einige Sachen, die du erst lernst, wenn du schon unterwegs bist. So zum Beispiel, dass sich alle Pilger mit den Worten „Buen Camino“ grüßen. Auch hat jeder Pilger eine Jakobsmuschel am Rucksack hängen. Diese kannst du überall entlang des Weges kaufen. Die Muschel ist außerdem das Zeichen aller Pilger und dient als Wegweiser entlang des Weges. Wenn du von Muschel zu Muschel läufst, kannst du dich nicht verlaufen.

Anne Engelskirchen

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