Schatzkiste Germersheim

„Es war einmal eine Kreis(el)stadt irgendwo in der Pfalz, die hieß Germersheim. Dort gab es eine Universität, alte Festungsanlagen, einige Geschäfte sowie diverse Kneipen und Cafés. Die Einwohner Germersheims führten ein ruhiges, beschauliches Leben, während sie, Tag ein, Tag aus, ihren Pflichten nachkamen. Was hätten sie auch tun sollen? Es gab ja nichts.“

 

Moment mal! Es gab nichts? Moment! Falsch gedacht!!

 

Dass Germersheim in seiner Größe mit Universitätsstädten wie Heidelberg, Düsseldorf oder Berlin nicht mithalten kann, ist kein Geheimnis, ist diese Stadt doch teilweise so groß wie ein ganzer Großstadtcampus. Dennoch gibt es hier einige Schätze zu entdecken, wenn man sich nur genügend Mühe gibt. Zwei meiner Lieblingsorte in Germersheim möchte ich euch heute darum vorstellen.

 

Einer dieser Schätze ist die Modeleisenbahn im Zeughaus, direkt neben dem Deutschen Straßenmuseum gelegen. Seit 1999 zuckelt die Modeleisenbahn der Interessengemeinschaft Eisenbahnfreunde Germersheim e.V. dort durch eine facettenreiche Landschaft, die der Region nachempfunden ist. So geht es mit der Karlsruher Straßenbahn über Hügel und durch Tunnel hindurch, vorbei am Germersheimer Wasserturm, dem Hambacher Schloss, dem AKW Philippsburg, den Bahnhöfen Winden, Neustadt und Primasens oder – wie könnte es anders sein - dem Germersheimer Zeughaus selbst. Nicht nur Züge können die Besucher auf drei Etagen bewundern, auch Autos und Busse machen die Gegend unsicher. Richtig Leben eingehaucht wird der Anlage durch zahlreiche kleine Details, z.B. einem Zoo dessen Tiere sich tatsächlich bewegen können, einem Rockkonzert (musikinteressierte Studenten meinen hier „Das Fest“ in Karlsruhe wiedererkannt zu haben) oder einem Paar Camper, das es im Wald etwas zu bunt treibt.

 

Die Anlage lädt zum Verweilen und Erforschen ein; in jedem Bereich finden sich andere Szenen, die vom Besucher entdeckt werden wollen. Und wem das nicht reicht, der kann über einen Bildschirm das Gelände aus Sicht eines der fahrenden Züge miterleben.

 

Wer neugierig geworden ist, kann die Modeleisenbahn an jedem ersten Sonntag des Monats von 14 – 18 Uhr bewundern. Der Eintritt kostet 3,50€ für Erwachsene und 2,00€ für Kinder. Auch an der Kultur- und Museumsnacht ist die Strecke für Besucher geöffnet.

 

Wer sich eher in der freien Natur zu Hause fühlt, dem Rhein aber schon überdrüssig ist, wird in der Germersheimer Düne auf seine Kosten kommen. Einen Augenblick – Düne?! Wo ist denn bitte das Meer? Antwort: Gibt es nicht. Die Germersheimer Düne entwickelte sich um Bäche herum, die von den Randgebirgen des Oberrheingrabens in Richtung Rhein flossen. Das Gebiet, das einmal als Militärübungsplatz genutzt wurde, ist heute zum Paradies für zahlreiche Tierarten geworden. Wer dem Alltag einmal entkommen will, kann entlang der weitflächigen Wiesen oder durch den Bellheimer Wald spazieren und trifft dort garantiert niemanden an – außer vielleicht ab und zu einen Hundebesitzer.

 

So viel zu mir. Was sind eure Geheimtipps hier in Germersheim? Wo geht ihr besonders gerne hin? Worüber sollen wir in der kommenden Ausgabe berichten? Schreibt uns unter hopo@asta-ger.uni-mainz.de. Wir freuen uns auf eure Einsendungen.

 

Heike Miriam Schroers


- Artikel aus dem 06|kurier vom WiSe 2016/17 -

Kommentar schreiben

Kommentare: 0