Von Geldkürzungen und ansteigenden Beiträgen

Nicht nur das Mensaessen wird jährlich um mindestens 10 Cent teurer, sondern auch der Semesterbeitrag wird regelmäßig erhöht. Zudem steigt der Preis des Semestertickets jährlich an – und parallel der Unmut unter Studierenden. Im späten Herbst wurde zudem eine Debatte um die VG-Wort eröffnet, sodass die Dozierendenschaft den Kursteilnehmern ans Herz legte, noch so viel Online-Literatur wie möglich vor dem 01.01.2017 herunterzuladen. Diese Frist wurde nicht zuletzt mithilfe von Stellungnahmen der Landeshochschulpräsidenten und studentischen Vertreter Deutschlands nun verlängert.

 

Nun kommen Fragen auf, wo die Ursprünge der Entwicklungen liegen. Über diese Themen sind meist nur Mitglieder studentischer Gremien ausreichend informiert und versuchen, ihren Kommilitonen ein wenig Einblick in die Thematik zu verschaffen.

 

Ein wenig Aufklärung wird hiermit gegeben:

 

Im Fall Germersheim ist das Studierendenwerk Vorderpfalz für die Mensa verantwortlich. Da das Land Rheinland-Pfalz allerdings seine Zuschüsse an das besagte Werk sowie an alle anderen gekürzt hat, werden nun die Preise erhöht. Ca. Dreiviertel des Semesterbeitrages in Germersheim (85€) gehen an das Studierendenwerk. Das heißt, entweder dieser steigt an oder die Personen, die sich für ein Mensaessen oder sonstige Angebote des SWs entscheiden, greifen tiefer in die Tasche.

 

Aufgrund der Entwicklungen haben sich die Vertreter der Asten in Rheinland-Pfalz einerseits für eine gemeinsame Pressemitteilung als Reaktion auf die Mensakürzungen zusammengeschlossen.

 

Semesterbeitrag und Semesterticket:

 

Diese sind ebenfalls miteinander verbunden. Durch den geographischen Sonderstatus Germersheims werden insgesamt zwei Tickets angeboten: des KVVs sowie VRN. Um diese überhaupt verkaufen zu können, zahlt der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) einen Sockelbeitrag an den „Schirmherr“ KVV. Dieser Sockelbeitrag ist in einem bis 2019 datierten Rahmenvertrag zwischen dem AStA und dem KVV festgelegt. Derzeit gehen von den 120,13 € jedes Germersheimer Studierenden 33,13 € an den AStA, der davon wiederum 20,80 € an den KVV in Form dieses o.g. Sockelbeitrags abführen muss.

 

Zudem werden ein Ausstieg aus dem Vertrag mit dem KVV und ein alternatives Semesterticket diskutiert – beispielweise, inwiefern eine gemeinsame Variante für ganz RLP angeboten werden könnte: Im Falle des FTSK geht es primär darum, die Anbindung am Mainz zu gewährleisten. Hierfür haben der AStA und das Studierendenparlament (StuPa) bereits eine Umfrage durchgeführt, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie viele Germersheimer Studierende welche Tickets benötigen und ob zusätzliche Verbindungen wie nach Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe erwünscht sind.

 

Wir alle wissen: Viele zweifeln an der Macht ihrer Stimme und es erscheint oftmals schwierig, sich zu informieren und bei einer solch komplex wirkenden Angelegenheit einzubringen. Dennoch ist dies keineswegs unmöglich. Denn Thematiken wie die hier beschriebenen können jederzeit in den öffentlichen AStA- und StuPa-Sitzungen diskutiert und mitgestaltet werden. Wie in den meisten Lebenslagen zählt also auch hier: Sich daran zu beteiligen ist in erster Linie frei und erwünscht – doch sich zumindest einen Überblick über (hochschul-)politische Entscheidungen zu verschaffen, ist heutzutage beinahe zwingend notwendig.

 

Alexandra Bartelt

 


- Artikel aus dem 06|kurier vom WiSe 2016/17 -

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