Alle Semester wieder findet die bereits bekannte und von unserem Sozialreferenten organisierte Blutspende-Aktion am FTSK statt. Denn: Blut spenden rettet Leben!
Und so ließen sich auch in diesem Semester, genauer gesamt am 10. Mai 2017, rund 99 Studenten für einen guten Zweck im Audimax Blut abzapfen - darunter unzählige Erasmus-Studenten und
Erstspender.
Vielen herzlichen Dank für Euer Engagement!
Wie sich das "erste Mal" aus Sicht eines Erstspenders anfühlt, hat unser Autor bereits im 06|kurier vom SoSe 2016 niedergeschrieben...
Das erste viertel Jahrhundert meines Lebens habe ich schon hinter mir, dennoch habe ich dieses Semester zum ersten Mal in meinem Leben Blut gespendet. Und so wie mir geht es vielen. Das Deutsche Rote Kreuz ruft immer wieder zum Spenden auf, denn der Bedarf an Blutkonserven steigt auf Grund des demografischen Wandels, die Bereitschaft zu spenden aber nicht.
Die Frage ist natürlich, warum sollten wir überhaupt Blut spenden? Die Antwort darauf ist ganz einfach: Blut kann nicht künstlich hergestellt werden. Und jeder kann durch einen Unfall in eine Situation kommen, in der Blutkonserven sein Leben retten. Die meisten Blutkonserven werden in Deutschland auch genau dafür benötigt: Über die Hälfte wird für schwerverletzte Unfallopfer verwendet, aber auch in der Krebstherapie oder beispielsweise bei Blutarmut retten Spender Leben. Sollte man selbst in eine Situation kommen, in der man Blut braucht und die eigene Spende ist noch nicht verbraucht, wird man auch mit seinem eigenen Blut therapiert. Ganz nebenbei wird bei Erstspendern die Blutgruppe bestimmt und jede Spende wird außerdem auch auf Auffälligkeiten und Krankheiten untersucht, was das Risiko einer zu späten Erkennung dieser Krankheiten verringert. Außerdem soll regelmäßiges Blutspenden bei gesunden Menschen auch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle senken.
Vieles davon war mir sogar schon vorher bewusst, trotzdem habe ich noch nie Blut gespendet. Warum genau, weiß ich im Nachhinein eigentlich selbst nicht. Einmal habe ich sogar ein kommerzielles Blutspendezentrum besucht, aber der Gedanke, dass mit meinem Blut Handel getrieben würde und die Tatsache, dass ich dann nicht aus freien Stücken, sondern gegen Bezahlung „spenden“ würde, hinterließ dann doch ein merkwürdiges Gefühl bei mir. Bei anderen großen öffentlichen Spenden, beschlich mich immer wieder die Sorge, dass sich bei einer solchen Aktion in Bezug auf Hygiene oder Betreuung Nachlässigkeiten einschleichen könnten. Heute weiß ich, dass das Blödsinn ist. Die Profis des Blutspendedienstes führen täglich Spendetermine durch und wissen genau, was sie tun. Dennoch konnte ich mir nie den letzten Ruck geben, an einer Spende teilzunehmen.
Diesmal aber passte alles, ich hatte früh genug vom Blutspendetermin erfahren und konnte mich deshalb schon am Tag davor darauf vorbereiten und viel Wasser trinken sowie ausreichend frühstücken. Ich fühlte mich wohl und die Ärzte und Helfer des Roten Kreuzes machten einen freundlichen Eindruck auf mich, außerdem wollte ich jetzt auch endlich mal mitmachen.
Das Blutspenden an sich lief dann komplett unkompliziert ab. Ich füllte meinen Fragebogen aus und führte ein ausführliches Gespräch mit dem betreuenden Arzt, dann ging es auch schon los. Auch wenn die Nadel, die beim Blutspenden verwendet wird, etwas größer ist, als die Nadeln, die ich von Impfungen oder kleineren Blutabnahmen kannte, war alles halb so wild. Außer einem kurzen Pieks und dem anfangs komischen Gefühl, dass etwas, das da nicht hingehört, in meinem Arm steckt, bestand das Spenden nur aus warten und netten Gesprächen mit den Spendern auf den anderen Liegen. Gespendet werden insgesamt 500ml Blut, was bei jedem Spender unterschiedlich lange dauert. Bei mir war das Ganze nach weniger als 15 Minuten vorüber, bei manchen ging es sogar noch schneller. Ich blieb noch einen Moment liegen, dann durfte ich auch schon wieder aufstehen und mich nach Herzenslust am Buffet mit Tomatensuppe, belegten Brötchen, Cola und kleinen Snacks bedienen. Als kleines Extra gab es noch einen DRK Jutebeutel mit Schokolade und Keksen.
Bei einigen meiner Mitspender blieb ein blauer Fleck in der Armbeuge zurück, wovon ich aber verschont wurde. Auch das vorher angekündigte Unwohlsein oder Schwindelgefühl blieb bei mir komplett aus, allerdings habe ich mir sagen lassen, dass Erstspender, auf Grund des ausgeschütteten Adrenalins, oft ein geringeres Schmerzempfinden haben und weniger negative Auswirkungen auf den Kreislauf spüren. Dies kann ich aber erst nach meinem nächsten Spendetermin beantworten, sicher ist aber, dass ich in Zukunft regelmäßig spenden werde. Auch euch kann ich nur empfehlen, euch zu trauen und es selbst einmal auszuprobieren. Am Ende, wenn man seinen Blutspendeausweis aus dem Briefkasten holt, bleibt das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben und einem anderen Menschen vielleicht schon bald das Leben retten zu können.
- Artikel aus dem 06|kurier vom SoSe 2016 -
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