Cúrsa Gaeilge i nGermersheim

Im Juni fand an vier Samstagen ein Irischkurs am FTSK statt. Geleitet wurde der Kurs von Shane und Torsten. Das Ganze fand im Rahmen des Moduls Fremdsprachendidaktik als Übung statt. Johanna hat daran teilgenommen und berichtet euch hier von ihren Erlebnissen.



Samstagmorgen, 11 Uhr in Germersheim – während der Großteil aller Studenten noch seinen Rausch von der InterFak-Party des vorherigen Tages ausschläft, schiebt im Raum 348 der Universität eine mehr oder weniger fit aussehende Minderheit fleißig Stühle und Tische durch die Gegend. Danach bilden die etwa zwanzig Leute einen großen Kreis, marschieren im Takt einer irischen Volksweise und wiederholen leise die Worte der beiden Kursleiter Shane und Torsten, während sie sich in alle Richtungen verrenken.

Was derart seltsam klingt, ist der Anfang der dritten Sitzung eines Sprachkurses, in dem Lernwillige aller Semester durch den Natural Approach – der am hiesigen Fachbereich durch Dr. Don Kiraly vertreten wird – an das irische Gälisch herangeführt werden. Das heißt konkret, dass die Kursteilnehmer Irisch so lernen, wie ein Kleinkind seine Muttersprache(n) – ohne stur Grammatik und Vokabeln zu pauken, sondern allein dadurch, dass sie ausschließlich dieser Sprache ausgesetzt sind. Sobald man also den Raum betreten hat, hört und spricht man nur noch Irisch; alle anderen Sprachen sind tabu. Der gesamte Unterricht gestaltet sich spielerisch und abwechslungsreich: Man befragt sich gegenseitig nach den jeweiligen kulinarischen Vorlieben (und lernt so, wie die verschiedenen Nahrungsmittel heißen); wiederholt die in der zweiten Sitzung gelernten Verben beim Memory-Spielen (und lernt nebenbei, wie man mit ihnen ganze Sätze bildet); singt traditionelle irische Protestlieder (und hat davon noch drei Tage später einen Ohrwurm, mit dem man seinen Mitbewohnern auf den Wecker geht) und rennt sich beim Versuch, das richtige Schaubild zum vom Spielleiter genannten Wort mit einer Fliegenklatsche schneller als sein Gegenspieler zu treffen, gegenseitig über den Haufen (wobei es bisher zu keinen größeren Verletzungen kam).

Kurzum: Man hat verdammt viel Spaß, lernt ohne Druck und ist nach drei Sitzungen erstaunt, wie viel man versteht und mittlerweile auch selbst sagen kann!

 

 

Johanna Weinzierl



Fotos von Torsten Dörflinger

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