Wie man seine Semesterferien auch verbringen kann - Teil 3

Sandras Roadtrip an der Westküste der USA entlang geht weiter nach San Francisco, wo sie die Gefängnisinsel Alcatraz und die berühmte Golden Gate Bridge besichtigt. Zum Abschluss feiert sie noch einen unvergesslichen St.Patrick's Day - ein Feiertag, der ihr von nun an in Deutschland definitiv fehlen wird. Alles in allem war es also eine gelungene Auszeit, um für die anstehende Bachelor-Arbeit Kraft zu tanken.


If you're going to San Francisco...

Golden Gate Bridge
Golden Gate Bridge

San Francisco - die 800.000 Einwohner zählende Stadt an der Pazifikküste ist einfach nur atemberaubend. Abgesehen von der wirklich eindrucksvollen Golden Gate Bridge, den berühmten Cable Cars und der Gefängnisinsel Alcatraz sind es vor allem die Menschen, die die Stadt so unvergesslich machen. Wahrscheinlich liegt es an der kalifornischen Sonne (und vielleicht auch dem direkten Vergleich zu Deutschland), dass alle – ausnahmslos – nett und total entspannt wirken. Egal wohin man geht, man wird angelächelt, freundlich gegrüßt oder einfach mal spontan von Obdachlosen besungen und auf ihrem Schuhputzsessel zur nächsten Cable Car Station gefahren.

Wenn man schon mal in San Francisco ist, sollte man sich Alcatraz auf gar keinen Fall entgehen lassen. Die noch nicht einmal 1km² große Insel liegt nur etwa 15 Minuten Bootsfahrt vom Festland entfernt und erlangte als einer der schlimmsten Gefängnisorte der USA traurige Berühmtheit. In einer Führung lernt man hier nicht nur das beklemmende Gefühl der Enge in den kargen, teilweise völlig lichtlosen Zellen kennen, sondern bekommt auch die Traurigkeit vermittelt, die das pulsierende Leben der Großstadt in direkter Hörweite bei allen Gefangenen ausgelöst hat. Jeden Tag konnten die Gefangenen hier sehen und hören, was ihnen entgeht. Die Insel selbst ist trotz der Tristesse der Gefängnisbauten wirklich schön. Die Frauen der Wächter, die damals mit ihren Familien auf der Insel lebten, haben über Jahre hinweg exotische Blumen gesammelt und auf der Insel kultiviert. Diese groß angelegten Blumenbeete werden noch heute gepflegt und sind ein wahrer Blickfang zwischen den cremefarbenen Stahlbaracken.

Am Highway 1
Am Highway 1

In San Francisco selbst gibt es natürlich auch noch eine Menge zu sehen und zu erleben. Unsere Abende verbrachten wir auf der Polkstreet, eine gerade unter Studenten sehr beliebte Kneipenmeile. Hier findet sich für jeden Geschmack was: Weinkeller, Irish Pubs und Karaokebars, in denen man sogar Nena singen kann. Schade ist nur, dass die Bars hier bereits um 2 Uhr morgens schließen müssen.

Nach einem kurzen Stop an der Golden Gate Bridge (die obligatorischen Fotos vor der roten Brücke dürfen natürlich nicht fehlen…) ging es dann zwei Tage später wieder weiter Richtung Süden. Auf der Fahrt zurück nach Los Angeles wartete noch ein echtes Highlight auf uns: der Highway 1. Auf Serpentinen schlängelt sich der Highway direkt an der Pazifikküste rund 800km gen Süden. Die Natur ist atemberaubend schön, erinnert mal an die weiten Wälder Kanadas, mal an den rauen Norden Großbritanniens. Anstelle von anderen Menschen trifft man hier lediglich auf Tiere wie Eichhörnchen, Möwen und sogar freilebende Robben. Allerdings sollte man die Strecke am besten selber fahren. Beifahrern wird auf der kurvenreichen Strecke sehr schnell schlecht.

Zurück in Los Angeles waren wir dann wieder am Startpunkt unserer Reiseroute angelangt. Als eine der letzten Attraktionen schauten wir uns noch die Warner Brothers‘ Studios in Burbank an, wo nicht nur Filme wie Batman, Harry Potter oder Matrix produziert wurden, sondern auch bekannte Serien wie Friends, Pretty Little Liars und The Big Bang Theory. Einige der Film- und Seriensets kann man besichtigen. Ein ziemlich merkwürdiges Gefühl, plötzlich auf dem altbekannten Sofa aus Friends zu sitzen oder sich vor dem kaputten Aufzug bei Sheldon, Penny, etc. im Flur wiederzufinden.

Unser letzter Abend in Los Angeles fiel ausgerechnet auf St. Patrick’s Day. Liefen schon am Morgen beim LA-?Marathon viele der Teilnehmer ganz in grün gekleidet, so war es abends doch noch mal ein Spektakel der ganz anderen Sorte. Im „Happy Ending“, einer Studentenkneipe in Hollywood, feierten wir (trotz nicht-vorhandener irischer Wurzeln) natürlich standesgemäß mit grünen Klamotten, grünen Accessoires und – wie passend – grünem Bier. St. Patrick’s Day ist definitiv ein Feiertag, den man auch in Deutschland in diesem Maße etablieren sollte!

Und so schnell kann’s gehen, am nächsten Morgen saßen wir schon wieder im Flugzeug gen Osten. Erstmal nur bis New York, wo wir noch eine Woche blieben, aber doch viel zu früh! Zwei Wochen an der Westküste vergingen wie im Flug, wir haben unfassbar viel erlebt, gesehen und tolle Menschen getroffen. Auch wenn man seinen Lebenslauf damit nicht „aufpimpen“ kann, kann ich so einen Urlaub nur jedem empfehlen. Na dann kann die Bachelorarbeit ja jetzt kommen…

Text und Fotos von Sandra Liermann

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